Wir fordern im Plangebiet „Gewerbegebiet Grasberg-West“:
1. Keine Flächenversiegelung (80.000 qm!) im Vorranggebiet für Natur- und Erholung.
–> grundsätzlich Gewerbegebiete: ja, aber nachhaltig verorten
2. Schutz- und Erweiterung für das Naturschutzgebiet Wörpe.
–> die Bedingungen der Lebensräume: Wasser, Uferzone, Wiese und Feld für Tiere und Pflanzen erhalten und verbessern („Niedersächsischer Weg“)
3. Erhaltung des Überschwemmungs- und Niederungsgebietes der Wörpe
–> ist absolut notwendig, um Hochwassergefahren und Klimawandel zukünftig zu begegnen
4. Erhaltung des Naherholungsgebietes
–> Autofreier Rundweg und weitere Pfade zur Gesunderhaltung
5. Bewahrung des Ortsbildes („Eingangsbereich“)
–> Siedlungsstruktur, Denkmalgeschützte Hofanlage (Landschaftsrahmenplan 2000)
Im Fokus stehen 2 wichtige Anliegen:
1. Der Hochwasserschutz im Siedlungsbereich der Wörpe
2. Die Einhaltung des „Niedersächsischen Weges“
https://www.niedersachsen.de/niedersaechsischer-weg
Unsere Vorstellungen dazu kurzgefasst:
- Hochwassergefahren abwenden, Klimawandel begegnen
- Überschwemmungs- und Niederungsgebiete der Wörpe erhalten
- Flächenversiegelungen reduzieren
- Wir stehen für die Umsetzung des „Niedersächsischen Weges“, dieser ist das Ergebnis aller beteiligten Gruppen aus Landwirtschaft, Politik und Naturschutzverbänden
- Im Allgemeinen die Natur besser schützen
- Naturschutzgebiete stärken und ausweiten, dadurch auch den Artenschutz aktiv unterstützen
- Bäume besser schützen
- Natürliche Ressourcen achten und beachten
- ökologische Landwirtschaft unterstützen
Im Einzelnen:
zu Punkt 1
Es geht uns um die Standortfrage des geplanten „Gewerbegebietes Grasberg-West“, wir haben keine Einwände gegen Gewerbe. Nur im Vorranggebiet für Natur und Erholung und außerdem in Nähe der Wörpe (!) sehen wir den falschen Platz dafür. Es sind im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) Gebiete dafür ausgewiesen.
Die großflächigen Bodenversiegelungen würden, so wie geplant, erheblich die Hochwassergefahr erhöhen! Deshalb fordern wir den Erhalt der Überschwemmungsflächen und der Niederungsgebiete, um die zu erwartenden Hochwassergefahren auch aufgrund des Klimawandels zu begegnen.
zu Punkt 2
Wir fordern den Verlauf der Wörpe als FFH Schutzgebiet (Flora-Fauna-Habitat) stärker im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen zu stellen, um den Rückgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken und die Diversität von Lebensräumen zu fördern.
Um eine Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushaltes zu gewährleisten, fordern wir eine größere Anstrengung in den Erhalt und der Ausweisung von geschützten Flächen- und Landschaftsbestandteilen, dazu zählen Weg- und Feldraine, Hecken, Baumreihen und Baumalleen.
Ganz allgemein fordern wir einen besseren Baumschutz innerhalb der Gemeinde. Gerade in den Jahren 2020 und 2021 sind überdurchschnittlich viele Bäume gefällt worden! Unbedingt nötig ist eine vorausschauende und schützende Begleitung und Kontrolle durch die Gemeinde bei Baumaßnahmen wie z.B. Breitbandausbau, damit nicht noch einmal hunderte von Bäumen beschädigt und gefällt werden müssen (-> siehe Huxfeld, Rautendorf, Neu-Rautendorf).
Wir fordern eine ausgearbeitete Gesamtstrategie der Gemeinde („2030“), um den Flächenverbrauch zukünftig zu reduzieren (-> siehe Vorgaben im „Niedersächsischen Weg“ unter Punkt 14), um den Herausforderungen des Arten- und Klimaschutzes begegnen zu können.
Mit dem geplanten „Gewerbegebiet Grasberg West“, der Erweiterung des Baugebietes „Eickedorfer Vorweide“ und weiteren Bauaktivitäten sind riesige Mengen an Flächenversiegelungen angedacht!
(c) CK & EW & PM